Erfde-Bargen Das Bewusstsein für den Klimaschutz ist seit dem Klimavertrag von Paris und der Fridays for Future noch einmal deutlich gestiegen. Doch bereits seit vielen Jahren sind in Schleswig-Holstein Menschen professionell für das Thema im Einsatz – Tendenz steigend. Bei der Eider-Treene-Sorge GmbH trafen sich jetzt 30 Klimaschutzmanagerinnen und – manager aus dem ganzen Land zum Netzwerktreffen.
Wie vielfältig der Klimaschutz im Norden aufgestellt ist, zeigte das Aufwärmprogramm, bei dem sich die Teilnehmenden entsprechend ihrer Erfahrung aufstellen mussten. Die beeindruckende Bandbreite reichte von Dr. Klaus Wortmann von der EKSH, seit 28 Jahren im Dienste des Klimas tätig, bis hin Jonas Rönnefarth, seit Februar dieses Jahres als Klimaschutzmanager bei der Stadt Neumünster angestellt. Auch die konkreten Aufgabenfelder sind sehr unterschiedlich: Sie reichten von der Organisation alternativer Mobilitätsformen über die energetische Sanierung öffentlicher Liegenschaften bis hin zur Unterstützung der Landwirtschaft bei neuen Konzepten.
Finn Blunck, Mobilitätsmanager der Eider-Treene-Sorge-Region, moderierte als Gastgeber die Diskussions- und Austauschrunden und freute sich über die rege Mitarbeit. „Die Kolleginnen und Kollegen sind überaus engagiert und bringen alle gute Ideen mit“, so Blunck. Der Austausch sei gerade vor dem Hintergrund der großen Bandbreite der Aufgaben und Berufserfahrungen für alle Beteiligten ein Gewinn: Denn während die jüngeren von der Erfahrung derjenigen profitierten, die länger im Geschäft sind, gebe es andersherum wichtige Impulse und neue Perspektiven für die „alten Hasen“.
Ein wichtiges Diskussionsthema war die Landestrategie Radverkehr: Hier sahen die Teilnehmenden die Aufgabe, die großen Hauptachsen als „Fahrradautobahnen“ zu stärken. Gerade an den Landstraßen habe das Land große Einflussmöglichkeiten, die Infrastruktur zu verbessern und so den Radverkehr zu fördern. Ein Überblick über weitere erörterte Fragen: Was bedeutet der von immer mehr Städten ausgerufene Klimanotstand für Kommunen und Bürger/-innen und welche Aufgaben ergeben sich daraus für Klimaschutzmanagerinnen und – manager? Was sollten Kommunen bei der nachhaltigen Beschaffung beachten? Wie können Nahwärmenetze implementiert und wirtschaftlich betrieben werden?
Zur Erkenntnis, dass Klimaschutz wichtig ist, gehört auch diese: Klimaschutz kostet Geld. Deshalb zeigte Joschka Weidemann von der AktivRegion Südliches Nordfriesland die Fördermöglichkeiten der AktivRegionen auf. Viele Projekte wurden bereits umgesetzt, wie etwa ein E-Ladesäulen-Netz der Eider-Treene-Sorge GmbH, oder eine Machbarkeitsstudie für eine Klimaschutzagentur des Kreises Rendsburg-Eckernförde. Weidemann erklärte, dass bei den AktivRegionen Projektideen zum Thema Klimaschutz immer willkommen sein. „Nutzen Sie den direkten Draht zum Regionalmanagement, gehen Sie auf diese zu!“, machte Weidemann deutlich.