Sicherung der ärztlichen Grundversorgung in Erfde
2019 - Die „Sicherstellung der ärztlichen Versorgung“ ist im Orts(kern)entwicklungskonzept Erfde als ein Schlüsselprojekt der Gemeinde definiert worden, nachdem die unsichere Zukunft der Arztpraxen als Schwäche bzw. Risiko eingeschätzt wurde.
Das Berufsbild des niedergelassenen, häufig noch in eigener Einzelpraxis tätigen Hausarztes ist im Wandel. Die in naher Zukunft zu erwartenden Fragestellungen zur Demographie und zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in ländlichen Regionen zeigen in Schleswig-Holstein bereits heute medizinische Versorgungsengpässe auf. Auch in der Region Erfde wird die beschriebene Problematik einer defizitären ambulanten Versorgung immer präsenter. Die Hausärzte sind teilweise bereits auf der Suche nach Nachfolgern, finden diese jedoch nicht.
Insgesamt steigt die Chance junge Ärzte für eine Region zu gewinnen und so die ambulante hausärztliche Versorgung für die Zukunft zu sichern, indem neue und moderne Strukturen für die nachrückende Ärztegeneration geschaffen werden. Es muss das Ziel sein, möglichst viele der Hausärzte im Bereich Erfde und Umgebung für eine Beteiligung zu gewinnen. Möglicherweise wird dies eine Sogwirkung entfalten und zwar sowohl auf die verbleibenden Hausärzte als auch auf mögliche Gesundheitspartner aus anderen Professionen.
Während des Bürgerbeteiligungsworkshop zum OKE mit den Einwohner Erfdes ist bestätigt worden, dass die Befürchtung besteht, dass zukünftig ein Ärztemangel in Erfde herrschen könnte und somit die ärztliche Versorgung abzusichern sei und sogar der konkrete Wunsch nach einem „Ärztehaus“ von den Bewohnern explizit in einem Fragebogen geäußert wurde.
Ziel ist es, durch die Erstellung einer Machbarkeits- und Konzeptstudie verschiedene Möglichkeiten für eine neue ambulante Struktur gegeneinander ab zu wiegen und ein für die Region passendes Modell für die ärztliche Versorgung in Vorverträgen zu beschreiben. Für das Projekt von Bedeutung sind Hausärzte, Gebietsärzte und weitere Dienstleister im Gesundheitswesen (Apotheken, Physiotherapeuten, etc.). Es ist zum Einen – bei einer Facharztansiedlung – die Einsparung der Wege in andere Orte zu betrachten, zum anderen wird mit einer Arztpraxis in Erfde auch für ältere Menschen (ohne Auto!) die fuß- bzw. radläufige Erreichbarkeit der ärztlichen Versorgung langfristig sichergestellt. Hausbesuche vor Ort sind auch mit viel weniger Fahrtaufwand verbunden. Verknüpfende Ansätze, wie z.B. eine E-Ladestation am Ärztezentrum oder die Verlagerung von Bushaltestellen in die Nähe des Ärztezentrums, verbessern die Erreichbarkeit bzw. Mobilität zusätzlich. Im OKE ist von einem „Ort der kurzen Wege“ die Rede – ein Ärztezentrum kann das gut unterstützen.
Projektträger:
Gemeinde Erfde
Ansprechpartner:
Amt Kropp-Stapelholm für die Gemeinde Erfde
Projektlaufzeit:
2019
Gesamtinvestition brutto:
EUR 15.153,46
Gesamtinvestition netto:
EUR 12.734,00
Förderung:
EUR 7.640,40
Sicherung der ärztlichen Grundversorgung in Erfde
Kontakt: | Amt Kropp-Stapelholm |
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