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24852 Eggebek,

2020 - Durch den Einsatz einer Fachkraft soll in den KiTa eine Verbesserung der Motorik bei den Kindern herbeigeführt werden. Kognitive und soziale Fähigkeiten sollen gestärkt, Wahrnehmungen geschärft und Selbstvertrauen geschafft werden.

Ausgangslage

Im Sozialbericht 2015 des Kreises Schleswig-Flensburg sowie auch in der Fortschreibung werden u.a. die Ergebnisse der Schuleignungsuntersuchungen im Kreisgebiet dargestellt. Ein besonderer Schwerpunkt hierbei liegt auf der Darstellung von Auffälligkeiten im Bereich von Sprache, Verhalten und Motorik sowie chronischen Erkrankungen. Die Ergebnisse werden bis auf die Ebene der kreisangehörigen Ämter und Städte heruntergebrochen. Die genannten Auffälligkeiten haben direkten Einfluss auf eine erfolgreiche Teilnahme im Unterricht und der Teilhabe in der Gesellschaft insgesamt. Häufig erfordern diese Auffälligkeiten auch weitere Maßnahmen wie z.B. die Verordnung von Heilmitteln oder langjährige Schulbegleitungen. Besonders in den Bereichen Verhalten, Motorik und Sprache liegt die Anzahl der Auffälligkeiten im Amtsgebiet Eggebek zum größten Teil weit über dem Kreis- und auch Landesdurchschnitt.  Bei den Verhaltensauffälligkeiten und im Bereich der Motorik liegt der Anteil bei den Jungen deutlich höher als bei den Mädchen. Im Bereich der Motorik wurden im Amtsgebiet z.B. bei 39,5 % der Jungen und bei 33,3 % der Mädchen Auffälligkeiten festgestellt. Dies ist das drittschlechteste Ergebnis auf Kreisebene (Kreis 20,3 %, Land S-H 19 %).

Eine gut entwickelte Motorik ist nicht nur für die grobmotorischen Fähigkeiten wie z.B. Laufen und Springen wichtig, sondern hat einen großen Einfluss auf viele andere Lebensbereiche, wie das Erlernen von Lesen und Schreiben, aber auch auf das Sozialverhalten und die Persönlichkeitsentwicklung. Häufig entsteht ein solches Defizit durch Bewegungsmangel. Eine wesentliche Verbesserung ist langfristig aus ärztlicher Sicht durch regelmäßigen Sport zu erreichen. Ca. 95 % aller untersuchten Kinder im Amtsgebiet besuchten eine KiTa vor der Einschulung. Ein Anteil von ca. 60 % besuchten diese 4 Jahre und länger. Auch die genutzten Betreuungszeiten in der KiTa haben sich in den letzten Jahren erheblich verlängert, so dass manche Kinder unter 6 Jahren einer sportlichen Aktivität in einem Verein aus zeitlichen Gründen nicht nachgehen können. Weiterhin berichten Übungsleiter aus Sportvereinen, dass überwiegend Kinder ohne motorische Auffälligkeiten sportlich aktiv im Verein sind. Kinder, oft aus sozialschwachen Familien, die Auffälligkeiten in Verhalten und Motorik zeigen, finden selten den Weg zum Verein und/oder haben keine Unterstützung durch das Elternhaus. Dabei können einkommensschwache Familien für die Kinder über die sogenannte Bildungskarte über das Jobcenter finanziell unterstützt werden. Sport im Kindergarten ist ein entscheidender Faktor in Sachen Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheitsförderung.

In den KiTas finden „Sportstunden“ (z.T. in Sporthallen) durch Erzieher/Erzieherinnen und Sozialpädagogische Assistenten/Assistentinnen statt. Die Ergebnisse aus dem Sozialbericht lassen aber eindeutig erkennen, dass diese Form der sportlichen Betätigung für die Kinder nicht ausreichend ist. 

Projektziele

Um eine professionelle Präventionsarbeit sicherzustellen, muss eine Fachkraft diese Aufgabe in den KiTas mit Unterstützung des KiTa-Personals übernehmen. Durch den Einsatz einer Fachkraft, z.B. Inhaber einer Übungsleiterlizenz C, in den KiTa soll eine Verbesserung der Motorik bei den Kindern herbeigeführt werden. Dadurch soll erreicht werden, dass kognitive und soziale Fähigkeiten gestärkt, Wahrnehmungen geschärft und Selbstvertrauen geschafft werden. Ziel ist es, Kinder im Kindergartenalter bereits rechtzeitig an das Thema Sport heranzuführen, zu begeistern und sie somit auch motorisch „fit“ für den Schulalltag vorzubereiten. Als weitreichenden Nebeneffekt soll ebenfalls erreicht werden, dass sich der Einsatz von Schulbegleitern, welche heute im großen Umfang unumgänglich ist, sich langfristig erheblich minimieren lässt.

Durch Kooperation mit einem ortsnahen Sportverein, soll die Übungsleiterin oder der Übungsleiter auch über den Verein regelmäßiges Kinderturnen anbieten, um den Kindern während und nach ihrer Kindergartenzeit den Übergang zum Sport in einem Verein zu erleichtern. Weiterhin soll mit den anderen im Amtsgebiet ansässigen Sportvereinen ein enger Austausch stattfinden, so dass die Kinder individuell nach ihren sportlichen Neigungen und Interessen von der Fachkraft über die Möglichkeiten und Angebote entsprechend an die Sportvereine lotsen können. Sportliche Aktivitäten sollen langfristig zum normalen Alltag gehören. Hieraus resultierend sollen die ansässigen Sportvereine in der Region u.a. durch steigende Mitgliederzahlen und/oder Gewinnung von Eltern für ehrenamtliche Tätigkeiten etc. profitieren. Sportvereine sind ein wichtiger Bestandteil im dörflichen Miteinander. Viele Veranstaltungen in der Region sind erst durch ihre Unterstützung möglich oder finden aufgrund ihrer Initiative erst statt.

Eine sehr enge Zusammenarbeit soll mit dem Familienzentrum des Amtes Eggebek erfolgen. Durch diese Zusammenarbeit findet eine weitere Vernetzung statt. Das pädagogische Personal des Familienzentrums bietet regelmäßig motopädagogische Angebote in den KiTas und Schulen im Amtsgebiet an und steht im ständigen Austausch mit allen Bildungseinrichtungen in der Region. Weiterhin bietet das Familienzentrum Beratungen und pädagogische Unterstützung für Familien an.

Durch diese Kooperation und Zusammenarbeit soll ein sehr engmaschiges Netz entstehen, um so rechtzeitig alle notwendigen und möglichen Maßnahmen für eine gesunde altersgerechte Kindesentwicklung zu ergreifen.

Das Projekt soll eine Laufzeit von mindestens 3 Jahre haben, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen.

Projektinhalte

  • Einstellung einer qualifizierten Fachkraft mit zunächst 15 Wochenstunden durch das Amt Eggebek
  • Kooperation mit dem TSV Jörl
  • Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum des Amtes Eggebek
  • Einsatz in den KiTas Jörl, Langstedt und Wanderup sowie beim TSV Jörl
  • Fachkraft und/oder Bürgernetzwerkerin nehmen an KiTa-Elternabende zwecks Info und Werbung teil
  • Teilnahme am regelmäßigen Bildungslandschaftstreffen im Amt Eggebek

Projektträger:

Amt Eggebek

Ansprechpartner:

Lars Fischer

Projektpartner:

  • Kooperationspartner ist der TSV Jörl. Der Sportverein bietet im Nachmittagsbereich für Kinder mit der qualifizierten Fachkraft ein entsprechendes Sportangebot vor Ort an.
  • Enger Kontakt mit allen Sportvereinen im Amtsgebiet.
  • Zusammenarbeit mit dem Familienzentrum und Bürgernetzwerkerin im Amt Eggebek

Projektlaufzeit:

2020-2023

Gesamtinvestition brutto:

63.600,00

Förderung:

Mittel der Europäischen Union (AktivRegion Eider-Treene-Sorge): 38.160,00 €

© pixabay

Sport macht schlau

Kontakt: Amt Eggebek
Telefon: 04609 - 9000
E-Mail: info[at]amt-eggebek.de
Webseite: www.amteggebek.de

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